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„Wir waren ein Start-up,als es den Begriff noch gar nicht gab.“

Dr. Michaela Harlander, Dr. Magnus Harlander und Bernhard Schneck haben genua 1992 gegründet und das Unternehmen von 2015 bis 2020 schrittweise an die Bundesdruckerei-Gruppe übergeben.

„Wir waren ein Start-up,als es den Begriff noch gar nicht gab.“

„Angefangen hat alles Ende der 1980er Jahre an der Technischen Universität München (TUM). Das Internet kannten zu dieser Zeit eigentlich nur Wissenschaftler. Wir saßen vor unseren Bildschirmen und dachten: ‚Wenn die Leute wüssten, was man hiermit alles anstellen kann … die würden ausflippen!‘

Damals wurden die ersten Netzwerke eingerichtet, für deren Betreuung wir zuständig waren. Als irgendwann mehr als 200 Studierende auf dem System waren, begannen die ersten Probleme. Es wurden Server für illegale Software eingerichtet und uns war klar: Sicherheit wird eines der großen Themen werden. Eigenartig nur, dass sich so wenige damit beschäftigen“, beschreiben Michaela und Magnus Harlander die Geburtsstunde von genua. „Wir waren ein Start-up, als es diesen Begriff noch gar nicht gab. Deshalb mussten wir einiges zunächst einmal erfinden. Wir haben von Anfang an und über die ganzen Jahre an der Entwicklung des Internets aktiv mitgewirkt. Noch an der TUM haben wir einen der ersten DNS-Server Deutschlands betrieben und später haben Mitarbeiter an Standards wie OpenSSH und SSL zur sicheren Datenübertragung mitgewirkt“, fügt Bernhard Schneck hinzu.

Die Einbeziehung der Perspektiven der Mitarbeiter war für das Gründungs-Trio der Schlüssel für die positive Entwicklung in der Folgezeit: „Wenn man ein Unternehmen gründet, denkt man nicht als Erstes an eine Unternehmenskultur. Wir haben einfach losgelegt. Eine Kultur hat sich parallel mitentwickelt – war aber ausschlaggebend für den Erfolg. Eine offene Kritik- und Fehlerkultur bspw. ist die Grundlage für die Qualität unserer Produkte. Das geht nur in einer angstfreien Umgebung. Wenn ich ein Unternehmen aufbaue, will ich, dass nicht nur ich, sondern auch alle anderen gern darin arbeiten: Beteiligung, Austausch, Offenheit, gute Arbeitszeiten, die Möglichkeit für Frauen und (!) Männer, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren – wenn es den genuesen gut geht, geht es genua auch gut“, so Michaela Harlander.

Und wie lautet das Fazit? „Rückblickend können wir sagen, dass die grobe Richtung stets gestimmt hat. Uns war es wichtig, gesund zu wachsen – auch wenn wir schneller hätten expandieren können. Dasselbe gilt für die Entscheidung, unseren Fokus nicht nur auf industrielle Kunden, sondern auch auf Behörden zu legen. Die frühe Zertifizierung und Zulassung unserer Produkte hat uns entscheidende Wettbewerbsvorteile verschafft und genua auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten stabil gehalten. Mit dem Verkauf an die Bundesdruckerei-Gruppe haben wir die Verantwortung weitergegeben. Dabei gab es zwei Ziele: Das Unternehmen sollte den nächsten Entwicklungsschritt machen und gleichzeitig sollten die Grundsätze, auf denen genua aufgebaut ist, bewahrt werden.

Unsere Nachfolger machen das ziemlich gut – ein schönes Gefühl“, sind sich alle einig.

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