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genua macht's möglich: Neben dem Job promovieren
Im August 2020 beendete unser Kollege Dr. Sven Hager sein Promotionsverfahren an der Berliner Humboldt-Universität. Wir sprechen mit ihm über seine berufliche und akademische Karriere. Außerdem interessiert uns, wie er es geschafft hat, beides erfolgreich zu verbinden.

Wie ist Dein Interesse für IT entstanden?
Sven Hager: Von meinen ersten Gehversuchen in der Programmierung einmal abgesehen, habe ich als Schüler bei einem Jugend forscht-Wettbewerb teilgenommen, bei dem ich einen mathematischen Satz bewiesen habe.
Während des Abiturs war mir dann klar, dass ich ein technisches Studium absolvieren möchte. Ich habe in der Schule zwar nie Informatik als Fach belegt, aber die Lücke zwischen Abitur und Beginn des ersten Semesters genutzt, um mir erste Programmierkenntnisse autodidaktisch anzueignen. Ich habe recht schnell gefallen an der Materie gefunden und mich dementsprechend für Informatik immatrikuliert.
Hast Du Dir vor Deiner Berufslaufbahn auch schon konkrete Kenntnisse im Bereich IT-Sicherheit angeeignet?
Sven Hager: Während des Studiums habe ich viele Vorlesungen im Netzwerkbereich besucht, unter anderem zu Netzwerksicherheit und P2P-Netzen. Diese Veranstaltungen haben mich für das Thema sensibilisiert.
Direkt nach Abschluss des Studiums habe ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HU Berlin angefangen. Ich kam sofort mit genua in Kontakt, um den Antrag für das Forschungsprojekt HardFire, bei dem es um Hardware-beschleunigte Firewalls ging, zu schreiben. Dieser wurde zum Glück akzeptiert. So konnte ich zusammen mit Forschern von genua drei Jahre lang Erfahrungen in der FPGA-Entwicklung und Klassifikationsalgorithmik sammeln.
Und über dieses Forschungsprojekt bist Du dann bei genua eingestiegen – also vom Forschungspartner zum Mitarbeiter?
Sven Hager: Ich hatte das große Glück, dass sich genua entschieden hat, Ende 2017 offiziell in der FPGA-basierten Netzwerkbeschleunigung Fuß zu fassen – also in dem Jahr, in dem ich die Uni verlassen habe. Da ich zu diesem Zeitpunkt schon jahrelang mit genua zusammengearbeitet hatte, war mir klar, dass ich gerne in diesem Unternehmen und in dieser Thematik weiterarbeiten möchte.
Wie hat sich Dein Tätigkeitsfeld seitdem entwickelt?
Sven Hager: Ich habe während meiner gesamten Zeit im FPGA-Team gearbeitet. Wir waren zunächst Teil der Forschungsabteilung und sind inzwischen in der Produktentwicklung als eigene Gruppe organisiert. Hier kümmere ich mich hauptsächlich um die Interaktion zwischen FPGA und Hostsystem. Zu meinen Aufgaben zählt darüber hinaus, Abläufe in der Entwicklung zu automatisieren und dafür zu sorgen, dass Hardware, Software und Tests möglichst synchron entwickelt werden können.
Man braucht erfahrungsgemäß Zeit, in der man sich ganz auf das Promotionsverfahren konzentriert. Inwieweit hat Dich genua unterstützt?
Sven Hager: Ich hatte das große Glück, dass mein Dissertationsthema eng verwandt zu meiner Tätigkeit bei genua ist. Von daher musste ich keine mentalen 180-Grad-Drehungen vollziehen, um an der Abschlussarbeit weiterzuschreiben. Die Tatsache, dass ich die ersten zweieinhalb Jahre im Bereich Forschung war, war auch sehr hilfreich: Dort gibt es eine ausgeprägte Diskussionskultur, die es mir ermöglicht hat, mich mit den Kollegen über mein Thema intensiv auszutauschen. Darüber hinaus habe ich von meinem Chef und meinem Product Owner die Möglichkeit bekommen, einen Tag pro Woche ausschließlich an meiner Abschlussarbeit zu schreiben.
Ein weiterer Vorteil hat sich aus der Vorbereitung einer internen Veranstaltung ergeben: Ich konnte einige der von mir erstellten technischen Grafiken mit Erlaubnis von genua in meiner Abschlussarbeit verwenden. Dieser Punkt war sehr hilfreich, da ich dazu tendiere, sehr viel Zeit in Illustrationen zu investieren.
Wie erfolgreich gelingt es genua aus Deiner Sicht, die Weiterentwicklung ambitionierter Kolleginnen und Kollegen zu fördern?
Sven Hager: Aus meiner Sicht hat genua ein Umfeld etabliert, das die Durchführung anspruchsvoller und zum Teil auch langwieriger Projekte, wie z. B. das Schreiben einer Abschlussarbeit, nicht nur ermöglicht, sondern darüber hinaus aktiv fördert.
Ich selbst habe in meiner Zeit bei genua zwei Abschlussarbeiten betreut und kann daher zusätzlich zu meiner eigenen Abschlussarbeit bestätigen, dass genua die Weiterbildung und -entwicklung der Mitarbeiter und auch externer Studenten vollen Herzens unterstützt. genua gelingt es, Freiräume zu schaffen, in denen sich Mitarbeiter entfalten können. Das gilt meiner Erfahrung nach nicht nur für Abschlussarbeiten, sondern auch für das Tagesgeschäft.
Danke für das Gespräch!
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